Portrait über den B-Liga Meister

der Saison 2018/19 SSV Brensbach

Bericht von Robin Zeltner

Der letzte Spieltag glich einem K.o.-Spiel und war an Spannung kaum zu überbieten. Die SSV Brensbach war zwar mit drei Punkten Vorsprung Tabellenführer, doch der Gegner und direkte Aufstiegskonkurrent aus Hainstadt konnte mit einem Sieg von mindestens zwei Toren Differenz noch selbst die Tabellenspitze erobern. Entsprechend groß war der Druck auf Seiten des SSV. Die Spieler auf dem Platz waren jedoch hellwach, zeigten eine sowohl spielerisch als auch kämpferisch sehr gute Leistung und kamen über die gesamte Spieldauer zu den besseren Chancen, dennoch war Spannung bis zum Schluss geboten, da auch die Hainstädter ihre Chancen hatten, wie zum Beispiel einen nicht verwandelten Foulelfmeter. Doch brachte die SSV das knappe 1:0 ins Ziel, was eine spürbare Erleichterung bei allen Beteiligten auslöste: das große Ziel, die B-Liga Meisterschaft, war erreicht.

Bereits in der Vorsaison schnitt die SSV Brensbach mit dem fünften Platz gut ab, doch für den Aufstieg hatte es auch auf Grund einer zum Teil sehr starken Konkurrenz nicht gereicht. Dennoch war innerhalb der Mannschaft eine deutliche Entwicklung spürbar, sodass vor dieser Spielzeit der Aufstieg und dieser natürlich am liebsten über die Meiserschaft als offizielles Saisonziel ausgegeben wurde. Hinzu kam, dass die im Schnitt sehr junge Mannschaft durch einige Neuzugänge verstärkt wurde und auch ehemalige A-Jugend Spieler wie Lukas Willmeroth sich hervorragend in die Mannschaft integrierten.

Der Start in die neue Runde glückte der SSV unter anderem durch einen souveränen 6:1-Auftaktsieg gegen die TSG Steinbach II sehr gut und auch über die gesamte Spielzeit stellten die Brensbacher mit 111 Treffern bei nur 24 Gegentoren die hinter dem SV Hummetroth zweitbeste Offensive und die stärkste Defensive. Dies zeigt auch die flexible Spielart, die Spielertrainer Michele Rodemer immer dem jeweiligen Gegner angepasst hatte. Dennoch stand die SSV diese Saison für überwiegend offensiv geprägten Fußball. Ein ständiger Torgarant war dabei immer Tim Friedrich, der mit 38 Treffern souverän Torschützenkönig der B-Liga wurde. Aber auch Michele Rodemer (13 Tore) sorgte mit gefährlichen Standards immer wieder für Torgefahr. Die Brensbacher zeichneten sich in dieser Spielzeit aber auch durch ihre Konstanz aus. So gab es in der ganzen Runde keine wirkliche Schwächephase und nur ganz wenige Ausrutscher, wie beispielsweise die 0:4-Niederlage gegen Kinzigtal im Anschluss an das Brensbacher Kerbwochenende. Doch auch in solchen Situationen zeichnete sich die Mannschaft aus und so wurde die nächste Partie gegen den KSV Reichelsheim II wieder souverän mit 6:0 gewonnen. Ein Höhepunkt, der jedoch hervorzuheben wäre, ist das Vorrundenspiel gegen den SV Hummetroth, der vor der Saison als Aufstiegsfavorit gehandelt wurde. Die SSV zeigte hier eine super Leistung und gewann die Partie deutlich mit 3:0. Aber auch insgesamt lässt sich festhalten, dass die Brensbacher gegen Aufstiegskonkurrenten fast immer eine gute Leistung zeigten und diese Spiele so gut wie nie verloren. Beispielhaft hierfür ist das Spiel zu Hause gegen den VfL Michelstadt II zu betrachten: Die SSV lag bis kurz vor Ende der Partie zurück, schaffte aus einer guten kämpferischen Leistung heraus noch den Ausgleich – ein Sinnbild für den Meisterschaftswillen.

Der Erfolg dieser Saison kommt aber auch nicht von ungefähr. So hatte der Meister immer, auch bei teils widrigen Bedingungen über die Wintermonate, eine sehr große Trainingsbeteiligung, was Spielertrainer Rodemer die Möglichkeit gab viele Spielzüge und Standardsituationen einzustudieren.

Der Aufstieg in die A-Liga ist für die seit 1951 bestehende Fußballabteilung der SSV Brensbach der größte Erfolg. Der Klassenerhalt habe demnach für die nächste Saison zunächst oberste Priorität, wobei man auf Dauer versuchen werde sich in der A-Liga zu etablieren, so Thomas Kerz, Sprecher der SSV Brensbach. Die Mannschaft um das Trainerteam bestehend aus Michele Rodemer (Cheftrainer), Gerd Beisel (sportlicher Leiter) und Tim Kaffenberger (Torwarttrainer und Betreuer) wird in dieser Form bestehen bleiben. Zu erwähnen seien auch Jens Steinmetz und Harald Heldmann (Trainer 1b), die die Trainingseinheiten mitgeprägt haben. Damit startet die SSV Brensbach mit unverändertem Personal in die erste A-Liga Saison der Vereinsgeschichte, um die eigenen Ziele auf ein Neues zu erreichen.